Ganz wichtiger Dreier in Meppen

Schiedsrichter: Björn BehrensLinienrichter: Tanju Beinke, Konrad Einhorn
Zuschauer: 96
Früher Rückstand und Traumcomeback von Hannes Joppich
Spielbericht vom 29. September 2025
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Die Meesche-Kicker konnten am Samstag bei der U23 des SV Meppen den zweiten Sieg in Folge einfahren.
Das Spiel begann für den MTV allerdings alles andere als gut. 11. Minute – Ball über links, Pass in den Strafraum, dort steht Amin Muja frei und versenkt die Kugel unten links unhaltbar für Direnc Güven zur frühen Führung.
In der Folge fand der MTV jedoch besser ins Spiel. Scheinbar musste die fünfstündige Busfahrt erst einmal aus den Knochen gelaufen werden, denn die Dogan-Jungs erspielten sich zunehmend Spielanteile – Torchancen blieben aber Mangelware. Wenn es aus dem Spiel nicht klappt, muss eben ein Standard her: Akram-Dine Mohamadou mit der Ecke, Nils Göwecke steigt am höchsten und köpft zum Ausgleich ein (30.).
Während sich alle schon mit einem Pausenremis abgefunden hatten, konterte der MTV noch einmal mustergültig. Akram-Dine wird über links steil geschickt, legt präzise in die Mitte, wo Ben Böder eiskalt zum 2:1 vollendet (45.).
Die zweite Hälfte war lange Zeit kein fußballerischer Leckerbissen. Meppen rannte an, hatte zahlreiche Standards, doch die Defensive des MTV verteidigte kompromisslos und konzentriert.
Dann brachen die letzten 15 Minuten an – also jene Phase, in der man normalerweise entweder das Spiel clever über die Zeit bringt oder den entscheidenden Konter setzt. Doch Schiedsrichter Björn Behrens hatte offenbar ein anderes Drehbuch vorbereitet. Er verlor völlig die Linie, zückte bei jedem Körperkontakt reflexartig Gelb und verteilte die Karten wie ein schlecht gelaunter Zauberer beim Kindergeburtstag. Marvin Oktay (80.) und Niklas Richter (88.) bekamen dies am eigenen Leib zu spüren – Opfer einer schlicht inakzeptablen Leistung des Unparteiischen.
Inmitten dieser hektischen Schlussphase feierte Hannes Joppich nach über zehn Monaten sein Comeback (88.) – und das sollte sich auszahlen. 90. Minute: Freistoß aus der eigenen Hälfte, Kopfballverlängerung, Hannes hebt den Ball technisch feinfühlig über den Torwart zum 3:1. Die Entscheidung, in doppelter Unterzahl – dachte zumindest jeder auf dem Platz. Jeder, außer Björn. Der zauberte plötzlich wie aus dem Nichts satte acht Minuten Nachspielzeit hervor.
In der 97. Minute fiel tatsächlich noch der Anschlusstreffer für Meppen. Und Björn, offenbar inspiriert von epischen Netflix-Serien mit Überlänge, dachte sich: „Da geht doch noch was!“ Also legte er noch einmal 90 Sekunden drauf. Nach sagenhaften 99 Minuten und 37 Sekunden ertönte dann endlich der Schlusspfiff.
Am Ende steht ein verdienter Sieg für den MTV – und drei ganz wichtige Punkte. Und irgendwo dazwischen eine Schiedsrichterleistung, die man wohl am treffendsten mit „kreativ“ beschreiben könnte.